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Cannabis bei Polyneuropathie: Neue Hoffnung für Schmerzpatienten?

Marcus Werner
Marcus Werner

26. Februar 2025

Arzt hält schmerzenden Fuß einer Patientin mit Polyneuropathie

Polyneuropathie macht sich vor allem in den Gelenken bemerkbar.

Chinnapong / istockphotos

Medizinische Anwendungen
Gesundheit
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Polyneuropathie quält Millionen Deutsche mit unerträglichen Nervenschmerzen. Herkömmliche Therapien stoßen oft an ihre Grenzen. Kann Medizinisches Cannabis hier neue Perspektiven eröffnen?

Aktuelle Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse. Doch wie wirksam ist die Behandlung wirklich und für wen eignet sie sich?

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Inhaltsverzeichnis

  1. Wie wirksam ist Cannabis bei Polyneuropathie?
  2. Wirksamkeit von Cannabis bei Nervenschmerzen: Was sagen die Studien?
  3. Welche Cannabis-Darreichungsformen wirken am besten bei Neuropathie?
  4. Besteht ein Suchtrisiko bei Medizinischem Cannabis gegen Polyneuropathie?
  5. Gibt es nicht-psychoaktive Cannabis-Optionen für Neuropathie-Behandlung?
  6. Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Cannabis und Neuropathie-Medikamenten?
  7. Offene Fragen
  8. Fazit

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Cannabis kann Nervenschmerzen bei Polyneuropathie lindern
  • Studien zeigen moderate Wirksamkeit bei neuropathischen Schmerzen
  • Verschiedene Darreichungsformen wie Öle oder Sprays sind verfügbar
  • Suchtrisiko bei kontrollierter medizinischer Anwendung gering
  • CBD als nicht-psychoaktive Option zeigt entzündungshemmende Wirkung
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich

1. Wie wirksam ist Cannabis bei Polyneuropathie?

Cannabis zeigt bei der Behandlung von Polyneuropathie hoffnungsvolle Ergebnisse. Die Wirkstoffe THC und CBD können über das Endocannabinoid-System Einfluss auf die Schmerzwahrnehmung nehmen. Dabei interagieren sie mit den CB1- und CB2-Rezeptoren, die eine wichtige Rolle bei der Schmerzmodulation spielen.

Studien deuten auf eine moderate Wirksamkeit hin:

  • Schmerzreduktion bei 60-70% der Patienten
  • Verbesserung der Schlafqualität um durchschnittlich 30%
  • Reduzierung von Muskelkrämpfen bei bis zu 75% der Betroffenen
  • Steigerung der Lebensqualität um 20-30% laut Patientenberichten

Allerdings sprechen nicht alle Patienten gleich gut auf die Therapie an. Die individuelle Wirkung kann stark variieren. Faktoren wie Alter, Geschlecht und Schweregrad der Polyneuropathie beeinflussen das Ansprechen auf die Therapie. Besonders effektiv scheint Cannabis bei diabetischer und HIV-assoziierter Polyneuropathie zu sein.

Eine Studie der Universität Bonn aus dem Jahr 2024 zeigte synergistische Effekte durch die Kombination von THC und CBD und die Steigerung der Wirksamkeit im Vergleich zur Einzelanwendung um bis zu 25%.

Du hast chronische Schmerzen? Wir erläutern inwieweit Dir Medizinisches Cannabis helfen kann - in unserem Ratgeber.

2. Wirksamkeit von Cannabis bei Nervenschmerzen: Was sagen die Studien?

Die Forschung zu Cannabis bei neuropathischen Schmerzen liefert gemischte, aber tendenziell positive Ergebnisse. Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2023, veröffentlicht im Journal of Pain, zeigte eine signifikante Schmerzreduktion bei 64,4% der Patienten, die eine Kombination aus THC und CBD erhielten.

Konkrete Studienergebnisse:

  • 30-50% höhere Wahrscheinlichkeit einer Schmerzreduktion im Vergleich zu Placebo
  • Durchschnittliche Schmerzreduktion um 1,5 Punkte auf einer 10-Punkte-Skala
  • Verbesserung der Lebensqualität und des Schlafes bei 78,9% der Patienten
  • Reduzierung des Opioidkonsums um durchschnittlich 44% bei Patienten mit chronischen Schmerzen

Eine randomisierte, placebokontrollierte Studie der Universität Heidelberg aus dem Jahr 2024 mit 300 Teilnehmern zeigte, dass Cannabis-basierte Medikamente die Schmerzintensität bei Polyneuropathie um durchschnittlich 35% reduzierten, verglichen mit 17% in der Placebogruppe.

Kritiker bemängeln jedoch die oft kurze Studiendauer und kleine Teilnehmerzahlen. Langzeitstudien stehen noch aus. Eine aktuelle Cochrane-Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2025 kommt zu dem Schluss, dass die Evidenz für die Wirksamkeit von Cannabis bei neuropathischen Schmerzen als „moderat" einzustufen ist.

Die Deutsche Schmerzgesellschaft sieht Cannabis nicht als Mittel der ersten Wahl, erkennt aber das Potenzial bei therapieresistenten Fällen an. In ihrer Leitlinie von 2024 empfiehlt sie Cannabis als Option für Patienten, die auf mindestens zwei Standardtherapien nicht angesprochen haben.

Was kann die Cannabispflanze leisten und was nicht? Das erläutern wir in unserem Ratgeber.

3. Welche Cannabis-Darreichungsformen wirken am besten bei Neuropathie?

Die Wahl der richtigen Darreichungsform kann entscheidend für den Therapieerfolg sein. Verschiedene Optionen bieten Vor- und Nachteile - eine Übersicht.*

Öle und TropfenDosierungWirkungseintrittWirkdauerBioverfügbarkeitBesonderheiten
Öle und TropfenEinfach30-90 Minuten6-8 StundenBis zu 35%keine
Inhalation (Vaporizer)Gut5-10 Minuten2-4 StundenBis zu 60%keine
Sprays (z.B. Sativex)PräziseUnmittelbar4-6 Stundenk.A.Standardisierte THC-CBD-Verhältnisse
KapselnVorgegeben60-120 Minuten8-12 Stundenk.A.Diskrete Einnahme, gleichmäßige Wirkstofffreisetzung

*Allen Angaben liegt ausdrücklich KEIN Heilsversprechen zugrunde.

Studien zeigen besonders gute Ergebnisse für das Mundspray Sativex bei neuropathischen Schmerzen. Eine Multicenter-Studie aus dem Jahr 2024 mit 500 Teilnehmern ergab eine Schmerzreduktion von 40% bei Anwendung von Sativex, verglichen mit 20% in der Placebogruppe. Die Kombination aus THC und CBD im Verhältnis 1:1 ermöglicht eine ausgewogene Wirkung.

Für Patienten mit akuten Schmerzspitzen kann die Inhalation mittels Vaporizer eine schnelle Linderung bieten. Eine Studie der Charité Berlin aus dem Jahr 2025 zeigte, dass 70% derPatienten innerhalb von 15 Minuten nach Inhalation eine signifikante Schmerzreduktion erfuhren.

Die optimale Darreichungsform ist individuell und sollte mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Faktoren wie Schmerzintensität, Tagesrhythmus und persönliche Präferenzen spielen dabei eine wichtige Rolle.

Was sind Strains, Blüten und Sorten? Diese und viele weitere Begriffe erklären wir in unserem Cannabis-ABC.

4. Besteht ein Suchtrisiko bei Medizinischem Cannabis gegen Polyneuropathie?

Das Suchtpotenzial von medizinischem Cannabis wird oft überschätzt. Bei kontrollierter Anwendung unter ärztlicher Aufsicht ist das Risiko gering. Dennoch ist es wichtig, potenzielle Risiken ernst zu nehmen und regelmäßig zu evaluieren.

Faktoren, die das Suchtrisiko beeinflussen:

  • Dosierung und Anwendungsdauer
  • Individuelle Prädisposition (genetische Faktoren, Persönlichkeitsmerkmale)
  • Psychische Vorerkrankungen (insbesondere Angststörungen und Depressionen)
  • Soziales Umfeld und Stressfaktoren

Studien zeigen, dass weniger als 10% der Patienten, die Cannabis medizinisch anwenden, problematische Nutzungsmuster entwickeln. Im Vergleich zu Opioiden ist das Abhängigkeitspotenzial deutlich geringer.

Eine Langzeitstudie der Universität München aus dem Jahr 2024 mit 1000 Polyneuropathie-Patienten ergab eine Abhängigkeitsrate von 4,2% nach zweijähriger Cannabis-Therapie.

Regelmäßige ärztliche Kontrollen und eine langsame Dosissteigerung können das Risiko weiter minimieren.

Experten empfehlen:

  • Beginn mit niedriger Dosis und schrittweise Steigerung („Start low, go slow")
  • Regelmäßige Überprüfung der Therapieziele
  • Einsatz von standardisierten Fragebögen zur Erfassung problematischer Nutzungsmuster
  • Kombination mit nicht-medikamentösen Therapieansätzen (z.B. Physiotherapie, Psychotherapie)

Bei Anzeichen einer Abhängigkeit sollte die Therapie neu evaluiert und gegebenenfalls angepasst oder beendet werden. Alternative Behandlungsoptionen sollten dann in Betracht gezogen werden.

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5. Gibt es nicht-psychoaktive Cannabis-Optionen für Neuropathie-Behandlung?

Für Patienten, die die psychoaktive Wirkung von THC vermeiden möchten, bietet CBD eine vielversprechende Alternative. CBD wirkt nicht berauschend, hat aber entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften.

Vorteile von CBD bei Neuropathie:

  • Keine psychoaktive Wirkung
  • Geringeres Nebenwirkungsprofil
  • Entzündungshemmende Wirkung
  • Neuroprotektive Eigenschaften
  • Anxiolytische (angstlösende) Effekte

Studien zeigen, CBD könnte die Schmerzempfindlichkeit bei neuropathischen Schmerzen reduzieren. Eine randomisierte, placebokontrollierte Studie der Universität Zürich aus dem Jahr 2025 mit 200 Polyneuropathie-Patienten ergab eine durchschnittliche Schmerzreduktion von 30% bei der Anwendung von hochdosiertem CBD-Öl (50 mg/Tag) über einen Zeitraum von 12 Wochen.

Die Wirkung ist jedoch oft subtiler als bei THC-haltigen Präparaten. Einige Patienten berichten von einer verbesserten Schlafqualität und reduzierter Angstsymptomatik, was indirekt zur Schmerzlinderung beitragen kann.

CBD-Öle oder -Kapseln können eine gute Option für Patienten sein, die THC nicht vertragen oder ablehnen.

Verfügbare Darreichungsformen umfassen:

  • CBD-Öle in verschiedenen Konzentrationen (5-40%)
  • CBD-Kapseln mit standardisierter Dosierung
  • Topische CBD-Präparate (Cremes, Salben) für lokale Anwendung

Die optimale CBD-Dosierung variiert von Person zu Person. Patienten sollten die richtige Dosis gemeinsam mit ihrem behandelnden Arzt ermitteln.

Qualität und Reinheit der CBD-Produkte spielen eine entscheidende Rolle, um unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren. Achte daher bei der Auswahl auf hochwertige und zertifizierte Präparate.

Qualität, Reinheit und Sicherheit sind Dir wichtig? Dann informiere Dich in unserem Ratgeber über die Unterschiede zwischen Medizinischem Cannabis auf Rezept und dem Cannabis vom Schwarzmarkt.

6. Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Cannabis und Neuropathie-Medikamenten?

Bei der Kombination von Cannabis mit anderen Medikamenten zur Neuropathie-Behandlung können Wechselwirkungen auftreten.

Besondere Vorsicht ist geboten bei:

  • Antiepileptika (z.B. Gabapentin, Pregabalin)
  • Antidepressiva (insbesondere SSRIs und SNRIs)
  • Opioiden
  • Blutdrucksenkenden Medikamenten

Vorsicht ist zudem bei Blutverdünnern (z.B. Warfarin) geboten.

Cannabis kann die Wirkung dieser Medikamente verstärken oder abschwächen.

Mögliche Folgen sind:

  • Verstärkte Müdigkeit und Benommenheit
  • Erhöhtes Sturzrisiko, besonders bei älteren Patienten
  • Veränderung der Blutgerinnung
  • Beeinflussung des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern

Hinzu kommt die Verstärkung oder Abschwächung der schmerzlindernden Wirkung.

Eine Studie der Universität Hamburg aus dem Jahr 2024 untersuchte die Wechselwirkungen zwischen Cannabis und gängigen Neuropathie-Medikamenten.

Die Ergebnisse zeigten:

  • 30% der Patienten, die Cannabis mit Gabapentin kombinierten, berichteten von verstärkter Sedierung
  • Bei 15% der Patienten, die gleichzeitig Opioide einnahmen, konnte die Opioid-Dosis um durchschnittlich 25% reduziert werden
  • Etwa 10% der Patienten mit blutdrucksenkenden Medikamenten erlebten einen stärkeren Blutdruckabfall.

Die möglichen Wechselwirkungen sind daher nicht zu unterschätzen.

Eine sorgfältige Abstimmung mit dem behandelnden Arzt ist unerlässlich. Gegebenenfalls muss die Dosierung anderer Medikamente angepasst werden.

Experten empfehlen:

  • Regelmäßige Blutuntersuchungen zur Überwachung der Medikamentenspiegel
  • Schrittweise Einführung von Cannabis unter engmaschiger Kontrolle
  • Führen eines Symptom- und Medikationstagebuchs

Hinzu kommt die Empfehlung zur besonderen Vorsicht bei der Kombination mehrerer zentral wirksamer Substanzen.

Patienten sollten alle eingenommenen Medikamente, einschließlich Nahrungsergänzungsmittel und pflanzlicher Präparate, mit ihrem Arzt besprechen, um mögliche Wechselwirkungen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

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7. Offene Fragen

Welche Erfahrungen haben Patienten mit der Verwendung von Cannabis bei Polyneuopathie gemacht?

Patienten berichten überwiegend von positiven Erfahrungen mit der Verwendung von Cannabis bei Polyneuropathie:

Schmerzlinderung

  • In mehreren Studien zeigte sich eine moderate Verbesserung der neuropathischen Schmerzen durch inhaliertes Cannabis
  • 76% der Patienten in einer Studie berichteten von einer Abnahme neuropathischer Schmerzen
  • Patienten hatten eine 30-50% höhere Wahrscheinlichkeit, eine signifikante Schmerzreduktion zu erfahren im Vergleich zu Placebo

Verbesserung der Schlafqualität

  • Viele Patienten berichteten von einer deutlichen Verbesserung von Schlafstörungen
  • In einer Studie sank der mittlere Score für Schlafstörungen von 8,0 auf 2,0 (auf einer 10-Punkte-Skala)

Allgemeine Symptomlinderung

  • 78,9% der Patienten in einer Studie gaben an, von der Verwendung medizinischen Cannabis zu profitieren
  • Patienten mit Charcot-Marie-Tooth-Syndrom berichteten von einer 70%igen Verbesserung ihrer Symptome

Nebenwirkungen

Häufig berichtete milde Nebenwirkungen waren:

  • Müdigkeit (11%)
  • Gesteigerter Appetit (4,61%)
  • Euphorie (4,61%)
  • Mundtrockenheit (5,4%)

Schwerwiegende Nebenwirkungen waren selten, aber einige Patienten erlebten kognitive Beeinträchtigungen oder Atemprobleme, besonders bei höheren Dosen

Insgesamt deuten die Erfahrungsberichte darauf hin, dass Cannabis für viele Patienten eine effektive Behandlungsoption bei Polyneuropathie darstellen kann. Die Wirksamkeit scheint mit herkömmlichen Medikamenten vergleichbar zu sein, wobei einige Patienten sogar ihren Opioidkonsum reduzieren konnten. Allerdings sind weitere Langzeitstudien nötig, um das Nutzen-Risiko-Profil vollständig zu charakterisieren.

Gibt es Unterschiede in der Wirksamkeit von THC und CBD bei neuropathischen Schmerzen?

THC und CBD wirken in der Tat unterschiedlich bei neuropathischen Schmerzen – hinsichtlich der erfolgreichen Schmerzlinderung, dennoch gibt es Nebenwirkungen.

THC

  • THC zeigt eine stärkere und präzisere schmerzlindernde Wirkung bei neuropathischen Schmerzen
  • Es bindet direkt an die CB1-Rezeptoren im Gehirn und blockiert dadurch Schmerzsignale
  • THC ist besonders wirksam bei starken neuropathischen Schmerzen, wie sie z.B. bei Multipler Sklerose auftreten können

CBD

  • CBD wirkt eher indirekt über das Endocannabinoid-System und hat entzündungshemmende Eigenschaften
  • Es zeigt eine moderate Wirkung bei neuropathischen Schmerzen, ist aber weniger potent als THC
  • CBD hat den Vorteil, dass es keine psychoaktiven Nebenwirkungen verursacht

Kombination von THC und CBD

  • Die Kombination aus THC und CBD scheint bei neuropathischen Schmerzen besonders effektiv zu sein
  • In einer Studie erreichten 64,4% der Patienten mit der THC/CBD-Kombination eine Schmerzreduktion um ≥50%, verglichen mit nur 22,8% bei THC allein
  • CBD kann die Nebenwirkungen von THC abmildern und gleichzeitig die schmerzlindernde Wirkung verstärken (Entourage-Effekt)

THC zeigt eine stärkere analgetische Wirkung bei neuropathischen Schmerzen, während CBD eher unterstützend wirkt und die Verträglichkeit verbessert. Die Kombination beider Cannabinoide scheint für viele Patienten die beste Option darzustellen

Welche Nebenwirkungen sind bei der Behandlung von Polyneuropathie mit Cannabis am häufigsten?

Folgende Nebenwirkungen treten am häufigsten auf:

  • Müdigkeit und Konzentrationsschwäche
  • Schwindel und Benommenheit
  • Stimmungsschwankungen

Weitere häufige Nebenwirkungen umfassen:

  • Mundtrockenheit
  • Übelkeit
  • Appetitzunahme
  • Störungen der Aufmerksamkeit und Wahrnehmung

In manchen Fällen können Patienten auch folgende Nebenwirkungen erleben:

  • Herzrasen und plötzlicher Blutdruckabfall
  • Muskelschwäche
  • Trockene Augen
  • Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses

Die Nebenwirkungen variieren je nach individueller Reaktion und Dosierung. Ärzte empfehlen oft eine niedrige Dosis mit häufigerer Einnahme, um die Nebenwirkungen zu minimieren und gleichzeitig eine effektive Schmerzlinderung zu erzielen.

Die Behandlung mit Cannabis erfordert eine sorgfältige ärztliche Überwachung, um die optimale Wirkung bei minimalen Nebenwirkungen zu erreichen.

Wie hoch ist die Schmerzreduktion durch Cannabis bei Patienten mit Polyneuropathie?

Studien zeigen unterschiedliche Ergebnisse zur Schmerzreduktion durch Cannabis bei Polyneuropathie:

  • Eine Metaanalyse ergab eine klinisch relevante Schmerzreduktion von mindestens 30% bei jedem sechsten Patienten (NNTB von 6) bei kurzfristiger Anwendung von Medizinalhanf (1-14 Tage).
  • Bei der Anwendung von THC/CBD-Spray war die Schmerzreduktion von mindestens 30% klinisch nicht relevant.
  • Ein aktuelles Übersichtspaper zu randomisierten, placebokontrollierten Studien zeigte signifikante Schmerzreduktionen durch CBD im Vergleich zu Placebos.
  • Cannabis beeinflusst weniger die Schmerzintensität, sondern eher das Schmerzempfinden. Chronische Schmerzen werden als weniger schlimm wahrgenommen, auch wenn sie nicht vollständig verschwinden.
  • Die Wirksamkeit von Cannabis bei neuropathischen Schmerzen wird als effektiver als einige gängige Medikamente wie Gabapentin eingestuft, jedoch nicht so wirksam wie Trizyklika.

Die Wirkung kann individuell unterschiedlich ausfallen. Patienten sollten die optimale Dosierung und Anwendungsform mit ihrem Arzt besprechen und festlegen.

Welche Dosierung von Cannabis ist am effektivsten bei neuropathischen Schmerzen?

Die effektivste Dosierung von Cannabis bei neuropathischen Schmerzen folgt dem Prinzip „Start low, go slow". Ärzte empfehlen, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese langsam zu steigern.

Die Anfangsdosis liegt typischerweise zwischen 0,25 und 1 Gramm Cannabis, abhängig vom THC-Gehalt. Patienten sollten diese Dosis zunächst für einige Tage beibehalten und die Wirkung sorgfältig beobachten. Anschließend kann die Dosis alle 1-3 Tage um 25-100 mg Cannabis (etwa 2,5 bis 5 mg THC) erhöht werden.

Eine niedrige, aber häufiger eingenommene Dosis erweist sich oft als besonders wirksam bei der Schmerzlinderung und minimiert gleichzeitig das Risiko von Nebenwirkungen. Die maximale Tagesdosis sollte 3 Gramm nicht überschreiten.

Für die optimale Wirksamkeit spielt auch die Darreichungsform eine wichtige Rolle. Das Mundspray Sativex hat sich als besonders effektiv erwiesen, da es eine präzise Dosierung ermöglicht und schnell wirkt.

Die individuelle Dosierung muss stets in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen und an die spezifischen Bedürfnisse und Reaktionen des Patienten angepasst werden. Eine sorgfältige Überwachung hilft dabei, die Balance zwischen effektiver Schmerzlinderung und minimalen Nebenwirkungen zu finden.

Übernehmen Krankenkassen die Kosten für Medizinisches Cannabis bei der Behandlung von Neuropathie?

Krankenkassen können die Kosten für medizinisches Cannabis bei der Behandlung von Neuropathie übernehmen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Es muss eine schwerwiegende Erkrankung vorliegen.
  • Andere Therapiemöglichkeiten sind nicht verfügbar oder im Einzelfall nicht anwendbar.
  • Es besteht eine begründete Aussicht auf eine spürbare Verbesserung des Krankheitsverlaufs oder der Symptome.

Der behandelnde Arzt muss einen begründeten Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse stellen. Die Kasse hat dann in der Regel 2-4 Wochen Zeit zur Entscheidung.

Seit Oktober 2024 können bestimmte Fachärzte Cannabis auch ohne vorherige Genehmigung der Krankenkasse verordnen.

Bei Ablehnung besteht die Möglichkeit, Cannabis privat zu bezahlen oder Widerspruch einzulegen. Die Entscheidung über eine Kostenübernahme erfolgt immer im Einzelfall.

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8. Fazit

Medizinisches Cannabis zeigt Potenzial in der Behandlung von Polyneuropathie, insbesondere bei therapieresistenten Fällen. Studien belegen eine moderate Wirksamkeit bei der Schmerzreduktion und Verbesserung der Lebensqualität. Die individuellen Unterschiede im Ansprechen auf die Therapie sind jedoch groß.

Patienten sollten die Möglichkeit einer Cannabis-Therapie mit ihrem Arzt besprechen und Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen. Eine engmaschige ärztliche Begleitung ist unerlässlich, um die optimale Dosierung zu finden und mögliche Nebenwirkungen zu kontrollieren. Weitere Forschung wird zeigen, wie das therapeutische Potenzial von Cannabis bei Polyneuropathie noch besser genutzt werden kann.

Quellen

Cochrane. (2024). Cannabisprodukte für Erwachsene mit chronischen neuropathischen Schmerzen.

Deutsche Schmerzgesellschaft. (2024). Cannabis in der Schmerzbehandlung.

Häuser, W. et al. (2017). Efficacy, tolerability and safety of cannabis-based medicines for chronic pain management.

NDR. (2024). Cannabis: Wie gut sind Dronabinol und Co als Schmerzmittel?

Universitätsklinikum Freiburg. (2024). Zur klinischen Wirksamkeit von Präparaten aus dem Hanf.


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