Cannabis-Legalisierung nach der Bundestagswahl 2025: Bestand oder Rücknahme?
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Cannabis-Legalisierung: Rücknahme nach Bundestagswahl 2025?
©David Gabric / unsplash
Die Teil-Legalisierung von Cannabis, die am 1. April 2024 in Kraft trat, könnte nach der Bundestagswahl 2025 auf dem Prüfstand stehen. Während einige Parteien an der Regelung festhalten oder sie sogar ausweiten wollen, streben andere eine Rücknahme an. Hier ein Überblick über die aktuellen Positionen:
CDU/CSU: Klare Ablehnung und Rücknahme-Pläne
Die Union positioniert sich klar gegen die Cannabis-Legalisierung. CDU-Chef Friedrich Merz fordert auf X (ehemals Twitter): „Die Ampel sollte daher ihren Fehler schnell korrigieren. Folgen einer falschen Gesetzgebung kann man unterschätzen. Aber sehenden Auges in eine solche Verschärfung der Drogenkriminalität abzurutschen, das sollte eine verantwortungsvolle Regierung nicht zulassen."
Im Wahlprogramm von CDU/CSU heißt es: „Die Cannabis-Legalisierung durch die Ampelkoalition wollen die Christdemokraten rückgängig machen."
SPD: Festhalten an der Entkriminalisierung
Die SPD will an der Entkriminalisierung festhalten. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dunja Kreiser erklärte auf abgeordnetenwatch.de:
„Die SPD sieht in der Teillegalisierung einen wichtigen Meilenstein in der deutschen Drogen- und Suchtpolitik. Die SPD will sich daher auch in der neuen Legislaturperiode dafür einsetzen, dass die Entkriminalisierung von Cannabis bestehen bleibt."
Grüne: Ausweitung der Legalisierung angestrebt
Die Grünen wollen die Cannabis-Legalisierung sogar ausweiten. In ihrem Wahlprogramm-Entwurf heißt es: „Wir wollen am Cannabis-Gesetz festhalten und uns überdies für den Verkauf von Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften einsetzen."
Wer was in welchem Rahmen darf, haben wir in einem ausführlichen Ratgeber festgehalten (Stand: Februar 2025). Cannabis: Legalisierung von Gras - Alles zur Gesetzeslage.
FDP: Für vollständige Legalisierung
Die FDP strebt eine vollständige Legalisierung an. Kristine Lütke (FDP) forderte im Bundestag: „Es sollte nicht bei der sogenannten ersten Säule der Legalisierung belassen werden, sondern die vollständige Legalisierung angestrebt werden. So sollte die Abgabe von Cannabis auch über Geschäfte und im Online-Handel möglich werden."
AfD: Strikte Ablehnung
Die AfD lehnt die Cannabis-Legalisierung strikt ab. Martin Sichert, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, warnt: „Durch die Legalisierung von Cannabis fördert der Staat den Übergang zu härteren Drogen – besonders junge Menschen werden künftig an die Einstiegsdroge Cannabis herangeführt."
Linke: Für vollständige Legalisierung
Die Linke setzt sich für eine vollständige Legalisierung ein. Ates Gürpinar, stellvertretender Parteivorsitzender, erklärt: „Die erreichte Teillegalisierung von Cannabis kann nur ein erster Schritt gewesen sein. Es braucht ein generelles Umdenken in der Drogenpolitik."
Experten plädieren für Beibehaltung
Trotz politischer Kontroversen plädieren Experten für eine Beibehaltung der Legalisierung. In einem offenen Brief an den Bundestag argumentieren sie:
„Es gebe aus anderen Ländern, die Cannabis bereits legalisiert haben, keine Hinweise darauf, dass eine Teillegalisierung eine Erhöhung des Konsums zur Folge haben werde – insbesondere nicht in besonders zu schützenden Gruppen wie Jugendlichen."
Fazit
Die Zukunft der Cannabis-Legalisierung in Deutschland bleibt somit ein heißes Thema für die Bundestagswahl 2025. Während einige Parteien eine Rücknahme oder Einschränkung anstreben, setzen sich andere für eine Beibehaltung oder sogar Ausweitung ein. Die endgültige Entscheidung wird wohl vom Wahlausgang und möglichen Koalitionsverhandlungen abhängen.
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