Cannabisforschungsverordnung in Deutschland: Neue Möglichkeiten für die Wissenschaft

Verordnung schafft neue Möglichkeiten in der Cannabis-Forschung.
©stephen cobb / unsplash
Die Bundesregierung hat mit der Konsumcannabis-Wissenschafts-Zuständigkeitsverordnung (KCanWV) einen wichtigen Schritt zur Förderung der Cannabisforschung in Deutschland unternommen. Diese Verordnung trat am 11. Dezember 2024 in Kraft und eröffnet neue Perspektiven für wissenschaftliche Untersuchungen beim Konsumcannabis.
Kernpunkte der Verordnung
- Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wird zur zuständigen Behörde für die Prüfung von Forschungsanträgen im Bereich Konsumcannabis und Nutzhanf ernannt.
- Wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen können Anträge für Forschungsprojekte bei der BLE einreichen.
- Die Forschung an und mit Konsumcannabis ist nun erlaubnispflichtig, aber grundsätzlich möglich.
Ziele und Erwartungen
Die Verordnung zielt darauf ab:
- Den Schwarzmarkt effektiv einzudämmen
- Die gesundheitliche Prävention auszubauen
- Die Debatte um Cannabis zu versachlichen
Warum die Legalisierung des Markts wichtig ist, erläutern wir im Ratgeber Qualität, Kosten, Sicherheit: Wie sich Medizinisches und Schwarzmarkt-Cannabis unterscheiden.
Abgrenzung zur medizinischen Forschung
Es ist wichtig zu betonen, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) weiterhin für die Forschung mit medizinischem Cannabis zuständig bleibt.
Reaktionen aus der Wirtschaft
Die Cannabisindustrie begrüßt die neue Verordnung. Dr. Constantin von der Groeben, Geschäftsführer von DEMECAN, sieht darin die Möglichkeit, „praxisnahe Studien zur kontrollierten Abgabe von Cannabis" durchzuführen.
Politische Dimension
Die Verordnung ist Teil eines größeren politischen Prozesses zur Regulierung von Cannabis in Deutschland. Sie steht im Zusammenhang mit dem Cannabisgesetz, das am 1. April 2024 in Kraft trat und den privaten Eigenanbau sowie den Besitz begrenzter Mengen Cannabis legalisierte.
Fazit
Die Cannabisforschungsverordnung markiert einen bedeutenden Fortschritt in der deutschen Drogenpolitik. Sie ermöglicht es Wissenschaftlern und Unternehmen, wichtige Erkenntnisse über die Auswirkungen von Cannabis zu gewinnen und könnte zu einer evidenzbasierten Regulierung beitragen.
Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie sich diese Forschungsergebnisse auf zukünftige politische Entscheidungen und die gesellschaftliche Akzeptanz von Cannabis auswirken werden.
Ähnliche Artikel





