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Indica vs. Sativa: Welche Sorte passt zu Dir?

Torsten
Torsten

28. Januar 2025

Cannabissorten Indica und Sativa in einer kleinen Holzschale, daneben ein Joint eine Blume und ein Cannabisblatt

Wie unterscheiden sich die Sorten Indica und Sativa?

Cannabispflanzen und -sorten
Cannabis
Sorten

Cannabis - eine faszinierende Pflanze mit vielfältigen Wirkungen. Indica und Sativa sind die bekanntesten Sorten, doch es gibt noch eine dritte im Bunde: Ruderalis. Doch wie unterscheiden sich die drei voneinander?

In diesem Beitrag bringen wir Licht ins Dunkel der Cannabis-Sorten. Welche Sorte eignet sich wofür – und für wen – am besten?

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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze: Sativa, Indica und Ruderalis

  • Herkunft: Sativa aus warmen Regionen, Indica aus kühlen Gebieten.
  • Wachstum: Sativa hoch und schlank, Indica kurz und buschig.
  • Wirkung: Sativa eher anregend, Indica entspannend und beruhigend.
  • Chemisch Profile: Sativa THC-reich, Indica mit mehr CBD und CBN.
  • Wissenschaft: Genetische Unterschiede zwischen Sorten sind gering.

1. Wie unterscheiden sich die Cannabissorten Indica, Sativa und Ruderalis?

Die folgende Tabelle bietet einen kompakten Überblick über die Hauptunterschiede der drei Cannabis-Arten (Sativa, Indica, Ruderalis) und dient als Grundlage, um ihre jeweiligen Eigenschaften besser zu verstehen.

BezeichnungCannabis SativaCannabis IndicaCannabis Ruderalis
HerkunftTropische GebieteGebirgsregionenHarte Klimazonen
WachstumHoch, schlank, bis 4 mKurz, buschig, bis 2 mKlein, robust, bis 1 m
Blütezeit10–16 Wochen6–9 Wochen3–7 Wochen
Mögliche WirkungBelebend, stimulierend auf den Geist wirkendBeruhigend, entspannend auf den KörperGeringe psychoaktive Effekte
AnwendungKreativität, FokusSchmerzlinderung, SchlafZüchtung und CBD-Gewinnung

Niedriges THC, hohes CBD, keine überwiegenden Terpene
BesonderheitLange BlätterBreite, dunkle BlätterAutoflowering
TerpeneLimonen, PineneMyrcen, LinaloolNiedriges THC, hohes CBD, keine überwiegenden Terpene

Hauptunterschiede der drei ursprünglichen Cannabissorten: Sativa, Indica, Ruderalis.

Cannabis Sativa

Herkunft

Cannabis Sativa stammt aus tropischen und äquatorialen Regionen wie Südostasien, Afrika und Mittelamerika. Diese klimatischen Bedingungen fördern ihre hohe, schlanke Wuchsform.

Typische Eigenschaften

Sativa-Pflanzen wachsen oft sehr hoch, erreichen bis zu 4 Meter und haben lange, schmale Blätter. Ihre Blütezeiten sind mit 10 bis 16 Wochen vergleichsweise lang, was sie ideal für den Anbau in warmen, sonnigen Regionen macht.

Wirkung und Einsatzgebiete

Sativa wird eine energetisierende Wirkung nachgesagt, die das zentrale Nervensystem anregen soll. Sie wird oft mit folgenden Effekten in Verbindung gebracht:

  • Förderung von Kreativität und Fokus
  • Linderung von Depressionen und Stimmungsschwankungen
  • Einsatz tagsüber, wenn Energie und Wachsamkeit gefragt sind

Cannabis Indica

Cannabis Indica hat ihren Ursprung in den gebirgigen Regionen Zentralasiens, insbesondere Afghanistan, Pakistan und Nordindien. Die harschen klimatischen Bedingungen dieser Regionen haben die Sativa-Pflanze kompakt und widerstandsfähig geformt.

Typische Eigenschaften

Indica-Pflanzen sind kürzer und buschiger als Sativa. Sie erreichen Höhen von 1 bis 2 Metern und zeichnen sich durch breite, dunkelgrüne Blätter aus. Ihre Blütezeit beträgt 6 bis 9 Wochen, wodurch sie sich ideal für den Indoor-Anbau eignet.

Wirkung und Einsatzgebiete

Indica wird eine entspannende und beruhigende Wirkung nachgesagt. Sie wird häufig in folgenden Zusammenhängen erwähnt:

Cannabis Ruderalis

Herkunft

Ruderalis ist in harschen und kalten Klimazonen wie Russland, Zentralasien und Osteuropa heimisch. Diese Regionen haben die Ruderalis-Pflanze widerstandsfähig gegen Umweltbedingungen wie Kälte und kurze Wachstumszeiten gemacht.

Typische Eigenschaften

Cannabis Ruderalis ist klein und robust, oft nur 30 bis 80 cm hoch. Sie zeichnet sich durch ihre Autoflowering-Eigenschaft aus, bei der die Blüte (anders als bei Sativa und Indica) unabhängig von der Lichtperiode beginnt. Ihre Blütezeit ist mit 3 bis 7 Wochen äußerst kurz.

Wirkung und Einsatzgebiete

Ruderalis enthält in der Regel geringe Mengen an THC, jedoch einen hohen Anteil an CBD. Sie findet daher Verwendung bei:

  • Medizinischen Anwendungen, die auf CBD basieren
  • Entwicklung von Hybriden mit spezifischen Eigenschaften
  • Outdoor-Anbau in widrigen Umgebungen aufgrund der Robustheit

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2. Wie unterscheiden sich Hybrid-Sorten von klassischen Indica- und Sativa-Pflanzen?

Was sind Hybride?

Hybride entstehen bei Züchtungen durch die gezielte Kreuzung von Indica-, Sativa- und Ruderalis-Pflanzen. Ziel ist es, die besten Eigenschaften der einzelnen Sorten zu kombinieren. Hybride sind in der modernen Cannabis-Zucht allgegenwärtig und bieten eine breite Palette an Effekten und Anbaueigenschaften. Große Samenbanken wie seedfinder.eu listen mittlerweile über 34.000 Cannabissorten auf.

Hybride in der modernen Cannabis-Zucht

Die Züchtung von Hybriden ermöglicht die Entwicklung von Sorten, die gezielt auf unterschiedliche Anforderungen abgestimmt sind – sei es für medizinische Zwecke oder den Freizeitgebrauch. Ihre Vielseitigkeit macht Hybride zu einer idealen Wahl für Konsumenten und Züchter mit spezifischen Bedürfnissen.

Wirkung und Einsatzgebiete von Hybriden

Sativa-dominante Hybride

Sativa-dominante Hybride kombinieren die energetisierenden Effekte von Sativa mit den beruhigenden Eigenschaften von Indica. Sie eignen sich besonders für den Tagesgebrauch und fördern Fokus und Kreativität. Beispiele:

  • Amnesia Haze: 80% Sativa / 20% Indica, Effekte seien klar und langanhaltende, sowie inspirierende Eigenschaften
  • Sour Diesel: 90% Sativa / 10% Indica, wird motivierender und geistig anregender Effekt zugesagt, intensives Aroma aus Diesel, Erde und Zitrus
  • Jack Herer (Jack the Ripper): 70% Sativa / 30% Indica: Aroma der Pflanze wird als würzig-süß mit erdigen und zimtigen Noten beschrieben

Indica-dominante Hybride

Diese Hybride betonen die entspannenden und sedierenden Effekte von Indica und seien ideal für abendliche Anwendungen. Beispiele:

  • Northern Lights x Big Bud: Eine Kreuzung, die für ihre starke körperliche Entspannung geschätzt wird, insbesondere zur Förderung des Schlafs
  • Girl Scout Cookies: Diese Sorte kombiniert beruhigende Effekte mit komplexen Aromen und wird oft bei Angst und Stress eingesetzt
  • Tilray Hybrid 10:10 – Eine medizinische Blüte mit einem ausgewogenen Verhältnis von THC und CBD, einsetzbar zur Schmerzbehandlung und Entzündungshemmung

Ausgewogene Hybride

Sie vereinen die besten Eigenschaften von Sativa sowie Indica und bieten eine vielseitige Wirkung für den Tag oder die Nacht. Beispiele:

  • Blue Dream: Diese weltweit beliebte Sorte liefere mentale Klarheit und körperliche Entspannung und sei daher ideal für vielseitige Anwendungen
  • White Widow: Berühmt für ihre ausbalancierte Wirkung, die sowohl Energie als auch Erholung biete
  • Sativex: Ein medizinisches Mundspray mit einem ausgeglichenen THC- und CBD-Gehalt, eingesetzt bei Spastiken und chronischen Schmerzen.

Die Rolle von Ruderalis bei Hybrid-Züchtungen

Bei Züchtungen wir die Kreuzung mit Ruderalis hauptsächlich genutzt, um Autoflowering-Eigenschaften in Cannabispflanzen zu integrieren. Diese Eigenschaft reduziert die Abhängigkeit von Lichtzyklen und erleichtert den Anbau, insbesondere in Regionen mit unregelmäßigen Lichtverhältnissen.

Im Gegensatz dazu benötigen Sativa- und Indica-Sorten lange Dunkelphasen von 10–12 Stunden, um in die Blütephase zu treten.

Der Cannabismarkt wird heutzutage von Hybrid-Sorten dominiert, reine zu 100% Sativa- oder Indica-Sorten seien kaum noch zu finden.

3. Welche chemischen Unterschiede weisen Sativa und Indica auf?

Cannabinoide: Die chemische Basis der Wirkung

Cannabinoide wie THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) sind die Hauptwirkstoffe, die die Wirkung von Cannabis bestimmen. Beide Sorten, Sativa und Indica, enthalten diese Cannabinoide, jedoch in unterschiedlichen Verhältnissen und könnten daher als ein Hauptunterschied zwischen diesen beiden Cannabissorten bezeichnet werden:

  • Sativa: Enthält oft einen höheren THC-Gehalt, was zu belebenden und psychoaktiveren Effekten führen kann.
  • Indica: Hat häufig einen höheren CBD-Anteil, der beruhigend wirkt und körperliche Entspannung fördert.

Die Konzentrationen dieser Cannabinoide beeinflussen die Wahrnehmung und die therapeutischen Anwendungen. Während THC hauptsächlich für das typische „High" verantwortlich ist, kann CBD die psychoaktiven Wirkungen abmildern und hat zusätzlich entzündungshemmende, schmerzlindernde, sowie angst- und stresslösende Eigenschaften.

Terpene: Die Rolle der ätherischen Öle bei den Cannabissorten

Terpene sind organische Verbindungen, die in vielen Pflanzen vorkommen, auch in Cannabispflanzen und die den Geruch, das Aroma und damit auch den Geschmack bestimmen. Nach aktuellem Wissensstand spielen diese Terpene eine Schlüsselrolle bei der Wirkung. Es gibt jedoch keine eindeutige Zuordnung bestimmter Terpene ausschließlich zu Sativa oder Indica.

Die Terpenzusammensetzung variiert je nach spezifischer Cannabissorte und ist nicht strikt an die Klassifizierung Sativa oder Indica gebunden. Allerdings lassen sich einige Tendenzen erkennen, manche Terpene kommen in den ursprünglichen Sativa oder Indica Cannabissorten vermehrt vor:

  • Myrcen: Häufig in Indica-Sorten. Es hat einen erdigen Duft und wird mit beruhigenden Effekten in Verbindung gebracht
  • Limonen: Typisch für Sativa-Sorten. Dieses Terpen hat ein zitrusartiges Aroma und wird mit einer stimmungsaufhellenden Wirkung assoziiert
  • Pinene: Kommt in beiden Sorten vor. Es hat ein kiefernartiges Aroma und wirke sich positiv auf die Konzentration aus
  • Beta-Caryophyllene: weise entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften auf
  • Linalool: wirke beruhigend und entzündungshemmend

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Was ist der der Entourage-Effekt?

Die chemische Zusammensetzung von Cannabis, also die jeweils enthaltene Menge von den Cannabinoiden THC und CBD und der verschiedenen Terpene beeinflusst die Art und Intensität der Wirkung:

  • Sativa: Die Kombination aus hohem THC-Gehalt und Terpenen wie Limonen sorgt für eine energetisierende und kreativitätsfördernde Wirkung. Sativa eignet sich besonders für den Tagesgebrauch, wenn Fokus und Wachsamkeit gefragt sind.
  • Indica: Mit einem höheren CBD-Gehalt und beruhigenden Terpenen wie Myrcen erzeugt Indica eine körperliche Entspannung, die ideal für abendliche Anwendungen oder zur Schmerzlinderung ist.

Ein entscheidender Faktor ist der sogenannte Entourage-Effekt. Dieser beschreibt die synergistische Wirkung von Cannabinoiden und Terpenen. Die chemischen Verbindungen wirken nicht isoliert, sondern verstärken oder modulieren sich gegenseitig.

Zum Beispiel kann CBD die psychoaktiven Effekte von THC dämpfen, während Myrcen die Aufnahme von THC im Gehirn fördern kann. Dies erklärt, warum die Wirkung von Cannabis so vielfältig ist und von Sorte zu Sorte variieren kann.

Indica und Sativa: Das sagen die Studien

Auch wenn Indica und Sativa normalerweise auf ihre individuelle Wirkungsweise reduziert werden, besagen Studien, dass in erster Linie die chemische Zusammensetzung und weniger die botanische Herkunft entscheidend sind für die behauptete Wirkungsweise einzelner Phänotypen.

Die Forschung betont immer wieder, dass ein hoher CBD- und THC-Spiegel sowie das Vorhandensein spezifischer Terpene für die Wirkung ausschlaggebend sind und nicht die Klassifizierung der Pflanze als Indica oder Sativa.

Unterschiedliche genomische Analysen sprechen dafür, dass die einfache Unterteilung in die bisherigen Subspezies Sativa, Indica und Ruderalis heute nicht mehr zeitgemäß ist. Die ursprünglichen Sativa, Indica und Ruderalis Sorten seien durch Vermischungen vom Aussterben bedroht.

Die ursprünglichen Hauptunterschiede zwischen den beiden Sorten Sativa und Indica lassen sich in den heutigen Cannabissorten kaum noch finden, obwohl es Sativa-dominante und Indica-dominate Hybride gibt.

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4. Indica vs. Sativa: Die fünf häufigsten Irrtümer

1: Sativa für den Tag, Indica für die Nacht

Diese Annahme basiert auf der Annahme als Hauptunterschied, dass Sativa-Pflanzen grundsätzlich anregend wirken und Indica-Pflanzen entspannend. Tatsächlich hängt die Wirkung jedoch stark von der individuellen Biochemie des Konsumenten und der chemischen Zusammensetzung der Pflanze ab.

Terpene und Cannabinoide, nicht die botanische Klassifikation, bestimmen letztlich die Wirkung, so gilt insbesondere das Terpen Myrcen als entspannungs- und schlaffördernd.

Die Frage „Welche Sorte eignet sich besser für den Tag und welche für die Nacht?“ lässt sich nicht mit Rückführung auf Indiaca oder Sativa beantworten, sondern hängt also von der chemischen Zusammensetzung ab.

Für besseren Schlaf, so der aktuelle Stand, solle man Cannabis mit niedrigerem THC-Gehalt, höheren CBD-Gehalt und höherem Vorkommen von Myrcen wählen. Aber auch hier gibt es individuelle Unterschiede, da das körpereigene Endocannabinoid-System nicht bei allen Menschen gleich ist.

2: Reine Sorten

Durch jahrzehntelange Züchtungen und Kreuzungen gebe es heute kaum noch reine Sativa-, Indica- oder Ruderalis Pflanzen. Die meisten Sorten sind Hybride, die Merkmale beider oder sogar aller drei Elternpflanzen vereinen. Begriffe wie „reine Sativa" oder „reine Indica" sind daher mehr Marketingbegriffe als wissenschaftlich fundierte Beschreibungen.

3: Die Optik bestimmt die Wirkung

Viele glauben, dass das äußere Erscheinungsbild einer Pflanze Rückschlüsse auf ihre Wirkung erlaubt. Wissenschaftliche Studien zeigen jedoch, dass die Morphologie der Pflanze wenig über ihr chemisches Profil aussagt. Entscheidend sind vielmehr die Terpene und Cannabinoid-Konzentrationen (Entourage-Effekt).

4: Ruderalis hat kein THC

Obwohl Ruderalis typischerweise einen niedrigeren THC-Gehalt als Sativa oder Indica aufweist, ist es nicht völlig THC-frei. Der THC-Gehalt ist allerdings deutlich geringer im Vergleich zu den beiden anderen Cannabissorten.

5: THC-Gehalt als Qualitätsmerkmal

Ein hoher THC-Gehalt wird oft mit einer besseren Qualität von Cannabis gleichgesetzt. Tatsächlich spielen jedoch auch andere Cannabinoide wie CBD und das Terpenprofil eine wichtige Rolle bei der Wirkung und dem Gesamterlebnis. Ein ausgewogenes Verhältnis kann effektiver sein als ein reiner Fokus auf THC.

Die Vorstellung, dass jede Sorte gleichermaßen für alle Konsumenten geeignet ist, ist ein weiterer Irrtum. Die Wirkung von Cannabis ist stark individuell und hängt vom Endocannabinoid-System des Nutzers, seiner Toleranz und den spezifischen Bedürfnissen ab.

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5. Wie wähle ich die passende Cannabissorte aus?

Die Bezeichnungen Sativa und Indica geben, keine verlässlichen Hinweise auf die Wirkung. Stattdessen bestimmen der Anteil der Cannabinoide THC und CBD sowie Terpene und deren Zusammenspiel – der schon erwähnte Entourage-Effekt - die Wirkung.

Neben dieser chemischen Zusammensetzung der Cannabissorte hängt die Wahl der „richtigen“ Sorte davon ab, welche individuellen Bedürfnisse du hinsichtlich der Wirkung hast und deinem persönlichen Endocannabinoid-System ab.

Energie und Konzentration fördern

Sorten, die reich an THC und Terpenen wie Limonen oder Pinene sind, können möglicherweise stimmungsaufhellend und konzentrationsfördernd wirken. Diese Kombination eignet sich möglicherweise gut für Tagesanwendungen bei geistigen Aufgaben oder kreativen Projekten.

Hierzu passende Sorten:

  • Bedrocan: Hoher THC-Gehalt, oft verschrieben bei Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen.
  • Amnesia Haze: Bekannt für ihre klaren und inspirierenden Effekte.
  • Sour Diesel: Fördert möglicherweise Energie und Wachsamkeit.

Entspannung und Schlaf unterstützen

Für abendliche Anwendungen oder zur Förderung von Ruhe und Schlaf sollen Sorten mit einem höheren CBD-Anteil und beruhigenden Terpenen wie Myrcen oder Linalool ideal sein. Diese chemische Zusammensetzung lindere körperliche Anspannungen und fördere die Entspannung.

Hier passende Sorten:

  • Northern Lights: Häufig verschrieben zur Linderung von Schlafstörungen und Schmerzen.
  • Tilray 10:10: Ausgewogenes Verhältnis von THC und CBD, ideal bei Stress oder Schmerzen.
  • Granddaddy Purple: Wirke beruhigend und unterstütze den Schlaf.

Ausgewogene Effekte für vielseitige Anwendungen

Hybride Sorten, die THC und CBD in einem ausgeglichenen Verhältnis enthalten, bieten möglicherweise sowohl mentale als auch körperliche Entspannung. Sie eignen sich ggf. sowohl für den Tag als auch für die Nacht.

Hierzu passende Sorten:

  • Blue Dream: Liefert ggf. mentale Klarheit und leichte körperliche Entspannung.
  • White Widow: Eine vielseitige Sorte, die mglw. Energie und Ruhe in Einklang bringt.
  • White Siberian: Sie hat ein starkes Aroma, das an exotische Früchte erinnert, und einen höheren CBD-Gehalt

Schmerzmanagement und Entzündungshemmung

Sorten mit hohem CBD-Gehalt und entzündungshemmenden Terpenen wie Caryophyllen oder Linalool können möglicherweise besonders bei chronischen Schmerzen und Entzündungen wirksam sein. Diese Zusammensetzung kann unter Umständen auch bei postoperativen Beschwerden oder Autoimmunerkrankungen hilfreich sein.

Hierzu passende Sorten:

  • Charlotte’s Web: Eine der bekanntesten CBD-reichen Sorten, wird bei chronischen Schmerzen und Epilepsie eingesetzt
  • Candyland: Medizinische Cannabis-Patienten greifen oft auf den Candyland Strain zurück, um Schmerzen, Muskelverspannungen und schlechte Laune zu lindern
  • Cannatonic: Eine ausgewogene Sorte mit milder, meist psychoaktiver, Wirkung.

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6. Zusammenfassung

Die Unterscheidung zwischen Sativa und Indica basiert historisch auf morphologischen Unterschieden. Doch die moderne Forschung zeigt, dass chemische Profile entscheidender sind. Folgende Punkte fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen:

  • Traditionelle Begriffe: Sativa und Indica stammen aus dem 18. Jahrhundert und wurden ursprünglich zur Beschreibung des äußeren Erscheinungsbildes genutzt.
  • Chemische Zusammensetzung: Cannabinoide wie THC und CBD sowie Terpene, insbesondere Mycren, Limonen, Pinene, Linalool, Caryophyllen und einige andere bestimmen die Wirkung, nicht aber die botanische Klassifikation und Herkunft.
  • Entourage-Effekt: Die Synergie zwischen Cannabinoiden und Terpenen erklärt die Vielfalt der Effekte.
  • Individuelle Wirkung: Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Cannabis, abhängig von seinem körpereigenen Endocannabinoid-System. Eine bestimmte Cannabissorte kann also durchaus eine unterschiedliche Wirkung bei Menschen hervorrufen.
  • Fortschritte: Wissenschaftlich Studien gewinnen an Bedeutung und ermöglichen präzisere Empfehlungen.

Die traditionelle Kategorisierung wird zunehmend durch chemische Analysen ersetzt, die eine bessere Orientierung für Konsumenten und Patienten bieten.

7. Fazit

Die individuelle Wirkung von Cannabis hängt stark vom Endocannabinoid-System des Konsumenten ab. Moderne Forschung konzentriert sich daher auf präzise chemische Analysen, um individuell abgestimmte Empfehlungen bieten zu können. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, von pauschalen Zuschreibungen abzurücken und stattdessen auf detaillierte Informationen über Cannabinoid- und Terpenprofile zu setzen. Hierzu ist weitere Forschung nötig.

Die traditionelle Unterscheidung zwischen Indica und Sativa basiert auf historischen morphologischen Merkmalen, ist jedoch wissenschaftlich überholt. Stattdessen sind die chemischen Profile, insbesondere die Cannabinoide und Terpene sowie deren Zusammenspiel im Entourage-Effekt, entscheidend für die Wirkung.

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