Cannapoli
  • Anbietervergleich
  • Sorten
  • Apotheken
  • Videosprechstunde
  • Wissen
Zurück zur Übersicht

Cannabis-ABC: Mach Dich schlau über Strains, Sorten und Blüten

Torsten
Torsten

17. Februar 2025

Smart Phone mit aufgeschlagener Dictionary-Seite mit dem Wort Cannabis liegt auf Printversion eines Wörterbuchs

Ein wenig Know-how beim Cannabiskonsum kann nicht schaden.

Margo Amala / unsplash

Cannabispflanzen und -sorten
Cannabis
Sorten
Wirkung

Wer sich mit Medizinischem Cannabis beschäftigt, stößt schnell auf ein Dickicht von Begriffen wie Strain, Sorte, Blüte, Kultivar und Landrasse.

Daher wollen wir einen erhellenden Ausflug in die Botanik wagen und die Bedeutungen der Begriffe klären. Gut informiert fällt die Entscheidung für die passende Sorte leichter.

Deine Cannabissorte

Inhaltsverzeichnis

  1. Klären wichtiger Begriffe
  2. Was sind die beliebtesten Kultivare?
  3. Was sind die bekanntesten Landrassen?
  4. Autoflowering-Sorten: Eigenschaften, Züchtung, beliebte Sorten
  5. Was sind bestrahlte und unbestrahlte Cannabisblüten?
  6. Welche Cannabis-Produkte gibt es neben Cannabisblüten noch?
  7. Was sind die beliebtesten Cannabissorten in Deutschland?
  8. Fazit

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Strains: die genetischen Hauptlinien von Cannabis: Sativa, Indica, Ruderalis
  • Cannabissorten: Oberbegriff aller Cannabissorten (Kultivare und Landrassen)
  • Kultivar: vom Menschen gezüchtete Cannabissorte mit spezifischen Merkmalen
  • Variety/Landrasse: ursprüngliche, nicht hybridisierte Cannabissorten, die sich in einer bestimmten Region natürlich entwickelt haben
  • Hybrid: Kreuzung aus zwei oder mehr Strains

1. Klären wichtiger Begriffe

Strain

Mit den Strains werden die drei genetischen Hauptlinien - Indica, Sativa und Ruderalis - von Cannabis bezeichnet, der Begriff beschreibt eine spezifische genetische Variante der Cannabispflanzen:

  • Sativa: eher belebend, euphorisierend, oft mit hohem THC-Gehalt. Tropische Regionen (z. B. Thailand, Kolumbien, Mexiko, Südafrika)
  • Indica: eher entspannend, beruhigend, körperlich intensiv. Gebirgige Regionen (z. B. Afghanistan, Pakistan, Indien)
  • Ruderalis: Kleinwüchsig, autoflowering, wenig THC. Osteuropa und Sibirien (z. B. Russland, Osteuropa, Sibirien)

Aufgrund ihrer geographischen Trennung haben sich neue Cannabissorten bevor der Mensch Züchtungen vornahm nur innerhalb des gleichen Strains gebildet, die sogenannten Landrassen.

Cannabissorten: Kultivar und Landrasse

Als weitere Kategorisierung finden wir Kultivar (engl. cultivar) und Landrassen (engl. variety). Als Kultivar werden die speziell gezüchteten Sorten und als Landrassen die natürlich entstandenen Mischsorten genannt.

Landrassen sind ursprüngliche, nicht hybridisierte Cannabissorten, die über Jahrhunderte in spezifischen geografischen Regionen natürlich gewachsen sind. Diese Pflanzen haben sich an ihre Umgebung angepasst und weisen stabile genetische Eigenschaften auf, die sie von modernen Züchtungen unterscheiden.

Landrassen sind demnach die jeweiligen Cannabissorten innerhalb eines Strains.

Merkmale von Landrassen

  • Genetische Reinheit: Sie wurden nicht mit anderen Sorten gekreuzt. Landrassen sind über lange Zeiträume unverändert geblieben, da sie isoliert in ihren jeweiligen Regionen gewachsen sind.
  • Anpassung an Umweltbedingungen: Jede Landrasse ist an das Klima, den Boden und die geografischen Gegebenheiten ihrer Region angepasst.
  • Einzigartige Terpen- und Cannabinoidprofile: Aufgrund ihrer natürlichen Entwicklung besitzen Landrassen besondere Aromen, Geschmacksrichtungen und Wirkprofile.
  • Grundlage moderner Cannabissorten: Viele der heutigen Hybrid- und Kultivarsorten basieren auf Landrassen als genetische Ausgangsbasis.

Beispiele für natürliche Landrassen sind Hindu Kush (Pakistan/Indien), Durban Poison (Südafrika), Afghan Kush (Afghanistan), Acapulco Gold (Mexiko).

Was sind Kultivare?

Über Jahrhunderte hinweg entwickelten sich neue Cannabissorten ausschließlich innerhalb der drei ursprünglichen Strains – Sativa, Indica und Ruderalis. Dies lag vor allem an deren geografischer Abgeschiedenheit, die eine natürliche Vermischung verhinderte.

Erst durch gezielte menschliche Kultivierung und das bewusste Kreuzen verschiedener Strains entstanden sogenannte Kultivare. Diese sind in der Regel Hybridsorten, die durch kontrollierte Züchtung die Eigenschaften von Sativa, Indica und Ruderalis kombinieren, um spezifische Wirkungen, Aromen und Wachstumsmerkmale zu optimieren.

Je nach Cannabissorte variieren die genetischen Anteile der beiden Strains, entweder ist der eine oder andere Strain dominanter oder der genetische Anteil ist ausgewogen.

  • Indica-dominante Hybride mit entspannender Wirkung, ideal für Stressabbau und Schlafunterstützung (z. B. Blueberry Kush, Northern Lights).
  • Sativa-dominante Hybride mit energetisierender Wirkung, perfekt für kreative Tätigkeiten und stimmungsaufhellende Effekte (z. B. Sour Diesel, Jack Herer).
  • Ausgewogene Hybride mit gemischten Effekten, die eine Balance zwischen körperlicher Entspannung und geistiger Klarheit bieten (z. B. Girl Scout Cookies, Wedding Cake).

Bei den meisten Cannabissorten wird der jeweilige genetische Anteil in Prozent angegeben.

Hybride sind besonders beliebt, da sie die besten Eigenschaften aus beiden Strains vereinen und je nach Bedarf individuell abgestimmt werden können. Sie werden sowohl für medizinische als auch für freizeitliche Zwecke genutzt und sind in einer Vielzahl von THC- und CBD-Kombinationen erhältlich.

Ruderalis-dominante Sorten hingegen sind kaum zu finden, da Ruderalis nur geringe Mengen an THC enthält, eine geringe Wuchshöhe aufweist und insgesamt weniger Ertrag bringt.

Trotzdem spielt Ruderalis eine wichtige Rolle in der modernen Züchtung: Sie wird fast ausschließlich genutzt, um die Autoflowering-Eigenschaft dieses Strains in andere Sorten einzukreuzen. Durch die Kreuzung mit Indica- oder Sativa-Sorten entstehen somit Autoflowering-Hybride, die unabhängig vom Lichtzyklus blühen und dennoch die gewünschten Eigenschaften von Sativa oder Indica beibehalten.

Cannabisblüten / Produktnamen

In den Angebotspaletten der Apotheken und Telemediziner zu Medizinischem Cannabis finden sich zwar mitunter auch die Cannabissorten Bezeichnungen, dann aber in der Regel noch ein spezieller Name für die angebotenen Cannabisblüten.

Hersteller und Importeure versehen die gleichen Cannabissorten (Kultivare) mitunter mit unterschiedlichen Blütenbezeichnungen (Produktnamen). Daher variiert auch die Verfügbarkeit in den Apotheken, da nicht jede Apotheke von jeden Hersteller beliefert wird.

Cannabis-Apotheken bieten mittlerweile eine Ansicht in ihren Livebestand an, zeigen umfassende Übersichten über verfügbare Cannabisblüten, einschließlich Fotos, THC- und CBD-Gehalten sowie weiterer Details. Es ist ratsam, direkt bei spezialisierten Apotheken nachzufragen oder deren Online-Angebote zu konsultieren, um die aktuelle Verfügbarkeit spezifischer Sorten zu überprüfen.

Das Wichtigste zu Strains, Kultivaren und Landrassen in Kürze:

Strains sind die drei genetischen Hauptlinien von Cannabis: Sativa, Indica und Ruderalis. Sie bilden die Grundlage aller Cannabispflanzen. Cannabissorten entstehen durch Kreuzungen dieser Hauptlinien und lassen sich in zwei Kategorien unterteilen.

Einerseits gibt es Kultivare, die durch gezielte Züchtung entwickelt wurden und meist Hybride aus zwei oder drei Strains sind. Andererseits gibt es Landrassen, die sich ohne menschlichen Einfluss über lange Zeiträume in bestimmten geografischen Regionen durch natürliche Selektion stabilisiert haben.

Während Landrassen genetisch unverändert geblieben sind, wurden Kultivare gezielt optimiert, um spezifische Eigenschaften wie Ertrag, Geschmack oder Wirkstoffgehalt zu beeinflussen.

Cannabisblüten sind das natürliche Endprodukt der Cannabispflanze und werden je nach Hersteller oder Importeur unter unterschiedlichen Produktnamen vermarktet. Die Namensgebung variiert je nach Anbieter, wodurch es im medizinischen Bereich zu abweichenden Bezeichnungen im Vergleich zum Freizeitmarkt kommen kann.

Tipp

Dank unserer erlesenenen Auswahl an Cannabissorten ist sicher auch die passende für Dich dabei.

2. Was sind die beliebtesten Kultivare?

Cannabissorten lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: Kultivare und Landrassen. Während Landrassen natürliche, über Jahrhunderte stabilisierte Sorten sind, handelt es sich bei Kultivaren um gezielt gezüchtete Cannabissorten.

Ziel dieser Züchtungen ist es, bestimmte Merkmale, Wirkungen sowie Geschmacks- und Aromaprofile verschiedener Sorten in neuen Hybriden zu vereinen.

Je nach Sorte variiert der Gehalt an THC, CBD, Terpenen und Flavonoiden, wodurch sich die Wirkung und das sensorische Erlebnis unterscheiden. Darüber hinaus existieren innerhalb einer einzelnen Cannabissorte, wie White Widow, viele Züchtungen mit abweichenden THC- und CBD-Gehalten sowie unterschiedlichen Terpenprofilen.

Diese gezielte Weiterentwicklung ermöglicht es, Pflanzen mit spezifischen Eigenschaften für den medizinischen Gebrauch zu kultivieren.

Zu den beliebtesten Kultivaren zählen

BezeichnungEigenschaften / Merkmale
White WidowHybride, berühmt für ausgewogene Wirkung
Amnesia HazeSativa mit starkem Kopf-High
Gorilla Glue #4Sehr potenter Hybrid
Girl Scout CookiesKreativitätssteigernde Hybrid-Sorte
Blue DreamBeliebter Sativa-dominanter Hybrid
Sour DieselStark anregende Sativa-Sorte
OG KushIkonische Hybrid-Sorte mit intensivem Aroma
Pineapple ExpressFruchtige, euphorisierende Sativa
Jack HererBerühmte Sativa mit medizinischen Eigenschaften
AK-47Starker Hybrid mit langanhaltender Wirkung
Northern LightsKlassiker unter den Indicas
Super Silver HazeSativa mit starkem High
ChemdawgSehr potenter Hybrid mit Diesel-Aroma
MimosaSativa mit fruchtigem Aroma
RuntzBerühmt für seine hohe Potenz und süßen Geschmack

Die genaue Anzahl der weltweit existierenden Cannabissorten ist schwer festzustellen, da kontinuierlich neue Züchtungen entstehen. Schätzungen zufolge gibt es über 18.000 Cannabissorten. Datenbanken wie „Seedfinder“ führen sogar über 36.000 Sorten, was die enorme Vielfalt verdeutlicht.

Auch Angaben zur Anzahl von in Deutschland erhältlichen Medizinischen Cannabissorten variieren, da laufend neue Züchtungen hinzukommen, andere aber auch wieder vom Markt verschwinden und auch die Verfügbarkeit der jeweiligen Sorten hierauf Einfluss hat.

Berichten zufolge reicht die Zahl von etwa 700 Sorten bis hin zu mehr als 1.000 Sorten Medizinischem Cannabis‘. Bei Cannabis-apotheke.de wird von aktuell über 200 zugelassenen Cannabisblüten berichtet.

Die Herkunft der Blüten variiert je nach Hersteller: Sie werden entweder in Deutschland kultiviert oder aus dem Ausland importiert. Zu den typischen Anbauländern gehören unter anderem Kanada, Dänemark, Portugal und Australien.

Tipp

Die Verfügbarkeit von Cannabisblüten kann je nach Apotheke und aktueller Marktlage variieren. Es ist daher empfehlenswert, sich direkt bei spezialisierten Apotheken oder über deren Online-Portale zu informieren. Nutze hierzu am besten unseren Apotheken-Finder.

Wie wird die Qualität und Standardisierung von Cannabissorten sichergestellt?

Jeder Cannabissamen hat einen einzigartigen Genotyp, sogar innerhalb derselben Sorte. Dies führt zu Variationen zwischen Pflanzen, auch wenn sie unter gleichen Bedingungen angebaut werden. Pflanzen derselben Sorte können unterschiedliche Merkmale wie Wuchs, Ertrag und Geschmack aufweisen.

Zusätzlich beeinflussen Anbaubedingungen wie Licht, Temperatur, Nährstoffe und Bewässerung die Entwicklung der Pflanze und damit die Qualität des Endprodukts. Sogar bei identischer Genetik können unterschiedliche Anbaumethoden zu Variationen in Cannabinoid- und Terpenprofilen führen.

Einfluss des Anbaus auf den THC-Gehalt

  • Lichtintensität: Mehr Licht fördert die THC-Produktion. Indoor- und Outdoor-Anbau können unterschiedliche Werte liefern.
  • Nährstoffe & Bodenbeschaffenheit: Unterschiedliche Düngemittel oder Bodenverhältnisse beeinflussen die Cannabinoid-Produktion.
  • Temperatur & Luftfeuchtigkeit: Extreme Temperaturen oder zu hohe Luftfeuchtigkeit können das Terpen- und Cannabinoidprofil verändern.
  • Erntezeitpunkt: Frühe oder späte Ernte kann den THC-Gehalt variieren lassen.

Während Züchter auf Phäno-Jagd gehen um innerhalb der Vielfalt der Phänotypen bestimmte Merkmalsausprägungen zu finden, erschwert diese Variabilität den Cannabis-Herstellern eine konsistente Standardisierung von Cannabissorten, trotz gleichlautender Sortennamen.

Zur Gewährleistung der Sortenqualität ergreifen die Cannabis-Hersteller eine Reihe von Maßnahmen. Standardisierte Produktionsverfahren und klonale Vermehrung mittels Stecklingen sorgen für eine gleichbleibende Genetik. Kontrollierte Anbaubedingungen wie Licht und Temperatur minimieren Variabilität, während Labortests Cannabinoid- und Terpenprofile sowie Schadstoffe überprüfen.

Zertifizierungen nach EU-GMP-Standards stellen höchste Qualitätsanforderungen sicher. Zudem werden Referenzstandards und Qualitätssicherungssysteme genutzt, um eine konstante Produktqualität zu gewährleisten.

Die genetische Veranlagung einer Sorte legt einen ungefähren THC-Bereich fest, doch Faktoren wie Anbauweise, Verarbeitung und Labormessungen führen zu natürlichen Schwankungen. So kann eine Charge einer Sorte beispielsweise 18 % THC enthalten, während eine andere unter leicht veränderten Bedingungen 22 % THC aufweist – trotz identischer genetischer Basis.

Mehr über Qualität, Kosten und Sicherheit erfährst Du in unserem Ratgeber.

3. Was sind die bekanntesten Landrassen?

Landrassen sind Cannabissorten, die sich über Jahrhunderte hinweg auf natürlichem Wege in spezifischen geografischen Regionen ohne menschliche Eingriffe, durch Anpassung an Umweltbedingungen über zufällige genetische Mutationen entwickelt haben und in ihrer natürlichen Umgebung wachsen.

Landrassen bilden die genetische Basis vieler moderner Hybridsorten, sind aber streng genommen in der Mehrzahl auch bereits Hybride.

Die genaue Anzahl der existierenden Cannabis-Landrassen weltweit ist schwer festzustellen, da kontinuierlich neue Sorten entstehen und einige ursprüngliche Sorten möglicherweise verloren gegangen sind.

Die 15 bekanntesten Landrassen weltweit

BezeichnungEigenschaften / Merkmale
Afghan KushIndica, starker Couchlock-Effekt
Durban PoisonSativa, energetisierend
Thai StickSativa aus Thailand
Acapulco GoldBerühmte mexikanische Sativa
Colombian GoldHochwertige Sativa aus Kolumbien
Malawi GoldPotente afrikanische Sativa
Lamb's BreadKaribische Sativa, oft mit Bob Marley in Verbindung gebracht
Panama RedSativa mit intensivem High
Swazi GoldAfrikanische Sativa
Hindu KushBerühmte Indica aus dem Himalaya
NepaleseIndica mit hohem Harzgehalt
Jamaican LambsbreadBerühmte Sativa aus Jamaika
Puna BudderHybrid aus Hawaii
Turkish LandraceHistorische Sorte aus der Türkei
Keralan GoldSativa aus Indien

In Deutschland sind reine Landrassen im regulären Handel kaum erhältlich, da der Fokus im medizinischen und Freizeitgebrauch hauptsächlich auf modernen Hybridsorten liegt, die spezifische Wirkungen und höhere Erträge bieten.

Viele Landrassen sind durch Hybridisierung und moderne Anbaumethoden vom Aussterben bedroht. Dennoch schätzen einige Züchter und Enthusiasten die genetische Reinheit und Stabilität von Landrassen und bemühen sich um deren Erhaltung.

Die Verfügbarkeit und der Anbau von Cannabis, einschließlich Landrassen, ist in vielen Ländern gesetzlich beschränkt - meist illegal - was genaue Schätzungen aufgrund der Dunkelziffer erschwert.

Welche Regeln gelten aktuell in Deutschland bzgl. der Teil-Legalisierung? Informiere Dich dazu in unserem ausführlichen Ratgeber.

4. Autoflowering-Sorten: Eigenschaften, Züchtung und beliebte Sorten

Autoflowering-Sorten sind spezielle Cannabissorten, die Gene der Ruderalis-Pflanze enthalten. Im Gegensatz zu photoperiodischen Sorten, die nur dann blühen, wenn sich die Lichtdauer ändert, beginnen Autoflowering-Pflanzen unabhängig von der Beleuchtung nach einer bestimmten Wachstumsphase automatisch zu blühen. Diese Eigenschaft macht sie besonders für Anfänger, kältere Klimazonen und Indoor-Grower attraktiv.

Besondere Eigenschaften von Autoflowering-Sorten

  • Unabhängig vom Lichtzyklus: Die Blüte setzt automatisch nach 2–4 Wochen Wachstum ein.
  • Schnelle Ernte: Die gesamte Lebensdauer beträgt meist nur 6–10 Wochen, was mehrere Ernten pro Jahr ermöglicht.
  • Pflegeleicht und widerstandsfähig: Sie sind weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten und benötigen weniger Pflege.
  • Kompakte Größe: Durch den kleineren Wuchs (30–80 cm) sind sie ideal für Indoor- oder diskreten Anbau auf Balkonen.
  • Variabler Wirkstoffgehalt: Autoflowering-Sorten haben oft einen niedrigeren THC-Gehalt als photoperiodische Sorten, enthalten jedoch häufig mehr CBD, was sie für medizinische Nutzer interessant macht.
  • Kälteresistent: Dank der Ruderalis-Genetik gedeihen sie auch in weniger optimalen Klimazonen.

Um die Vorteile von Autoflowering-Sorten zu maximieren, kreuzen Züchter Ruderalis mit Indica- oder Sativa-Sorten. Dadurch entstehen widerstandsfähige Hybride, die sowohl die Autoflowering-Fähigkeit von Ruderalis als auch die gewünschten Wirkungen und Aromen von Indica oder Sativa beibehalten.

Sativa × Ruderalis → Autoflowering-Kultivar mit belebender, kreativer und zerebraler Wirkung.

Indica × Ruderalis → Kompakter, Autoflowering-Kultivar mit entspannender und beruhigender Wirkung.

Beliebte Autoflowering-Sorten

Viele bekannte Cannabissorten wurden als Autoflowering-Varianten gezüchtet.

Hier sind einige der beliebtesten Kultivare

BezeichnungMerkmale / Eigenschaften
Northern Lights AutoIndica-dominant, entspannend, harzig
Blueberry AutomaticFruchtiges Aroma, beruhigende Wirkung
Amnesia AutoSativa-dominant, zerebrale Wirkung, starkes High
LowryderEine der ersten Autoflowering-Sorten, klein und robust
AK AutoHybrid mit kräftiger Wirkung und schnellem Wachstum
White Widow AutoBeliebter Klassiker mit harzigen Blüten.

Die Einführung der Ruderalis-Genetik hat die Cannabiszucht verändert. Dank ihrer Autoflowering-Fähigkeit konnten Züchter Kultivare entwickeln, die schneller blühen, robuster und widerstandsfähiger sind und unabhängig vom Lichtzyklus wachsen.

Tipp: Jetzt Anbieter vergleichen und bis zu 30 % sparen!

5. Was sind bestrahlte und unbestrahlte Cannabisblüten?

Eine weitere Kategorisierung beim Medizinischen Cannabis ist die Bestrahlung. Der Hauptunterschied zwischen bestrahlten und unbestrahlten Cannabisblüten liegt in ihrer mikrobiellen Belastung und Sicherheit für den Konsum.

Bestrahlte Cannabisblüten

  • Cannabisblüten, die mittels ionisierender Strahlung (z. B. Gammastrahlen oder Elektronenstrahlen) behandelt wurden.
  • Diese Methode dient dazu, Mikroorganismen, Schimmelpilze und Bakterien abzutöten, um die Blüten für medizinische Zwecke sicherer zu machen, was besonders für Patienten mit schwachem Immunsystem wichtig ist
  • Bestrahlte Blüten werden hauptsächlich für den medizinischen Cannabisgebrauch verwendet, da sie den pharmazeutischen Anforderungen an Reinheit und Hygiene entsprechen müssen.
  • Obwohl einige Terpene (Aromastoffe) leicht beeinflusst werden können, bleiben die Cannabinoide (THC, CBD) und die medizinische Wirkung erhalten.

Unbestrahlte Cannabisblüten

  • Blüten, die keine Strahlenbehandlung erhalten haben und auf natürliche Weise getrocknet und verarbeitet werden.
  • Durchlaufen keine zusätzliche Dekontaminierung nach der Ernte
  • Unbestrahlte Blüten behalten ihr ursprüngliches Terpenprofil und Aroma, enthalten aber potenziell mehr mikrobiologische Verunreinigungen.
  • Müssen dennoch definierte Grenzwerte für mikrobielle Belastung einhalten
  • Werden von manchen Patienten aufgrund der Natürlichkeit bevorzugt

Auswirkungen der Bestrahlung

  • THC- und CBD-Gehalt bleiben weitgehend unverändert
  • Minimale Veränderungen im Terpenprofil können auftreten, was den Geschmack leicht beeinflussen kann
  • Die therapeutische Wirksamkeit bleibt unverändert

Die Bestrahlung ist nachweislich eine effektive Methode zur Dekontaminierung, ohne die wichtigsten Wirkstoffe zu beeinträchtigen.

Die Wahl zwischen bestrahlten und unbestrahlten Blüten hängt oft von persönlichen Präferenzen und medizinischen Anforderungen ab.

Bestrahlung macht medizinische Cannabisblüten jedoch definitiv hygienisch sicherer, kann aber minimale Veränderungen am Aroma bewirken.

Was ist dran an der vermeintlichen Wunderpflanze Cannabis? Revolution in der Medizin? Erfahre alles darüber in unserem Ratgeber!

6. Welche Cannabis-Produkte gibt es neben Cannabisblüten noch?

Cannabisblüten sind der am wenigsten verarbeitete Bestandteil der Pflanze und bestehen aus den getrockneten Blütenständen der weiblichen Cannabispflanze. Sie enthalten eine Vielzahl von Cannabinoiden (wie THC und CBD) sowie Terpene, die für den Geruch und die Wirkung verantwortlich sind.

Cannabisprodukte gibt es aber in vielfältigen Formen, die sich in Herstellung, Anwendung und Wirkung unterscheiden.

BezeichnungEigenschaften / MerkmaleKonsumart
Blüten (Flower)Getrocknete Blüten der Cannabispflanze, natürliche Mischung aus Cannabinoiden und TerpenenRauchen, Vaporisieren
Öle (Cannabis Oils)Extrakt der Pflanze, variiert in THC- und CBD-KonzentrationSublingual, in Speisen, Verdampfen
WaxKlebriges, wachsartiges Konzentrat mit hoher THC-KonzentrationDabbing
ShatterHartes, glasartiges Konzentrat mit hoher Reinheit und PotenzDabbing
BudderWeiches, butterartiges Konzentrat mit cremiger TexturDabbing
EdiblesEssbare Produkte mit Cannabis, wie Gummibärchen, Kekse oder SchokoladeEssen (orale Aufnahme)
TinkturenAlkoholbasierte Extrakte mit CannabinoidenSublingual
Exktrakte (Concentrates)Oberbegriff für hochkonzentrierte Cannabisprodukte wie Wax, Shatter, Budder und ÖleDabbing, Vaporisieren
Vape-ProdukteFlüssige Cannabisextrakte für Vape-Pens oder E-ZigarettenVaporisieren
KiefFeine, kristalline Trichome der BlütenRauchen, Vaporisieren, als Zusatz zu Blüten
Hash (Haschisch)Konzentrat durch Pressen von Kief oder Extraktion der Harze, feste oder krümelige KonsistenzRauchen, Vaporisieren
Live ResinExtrakt aus frisch geernteten, gefrorenen Cannabisblüten, intensiveres Aroma und GeschmackDabbing, Vaporisieren
RosinLösungsmittelfreies Konzentrat aus Hitze und Druck auf Blüten oder Kief, hohe ReinheitDabbing, Vaporisieren
TopicalsCannabisinfundierte Cremes, Salben oder Pflaster für lokale AnwendungAuf die Haut auftragen
SuppositorienMit Cannabisextrakten angereicherte Zäpfchen für rektale oder vaginale AnwendungRektale oder vaginale Anwendung

Jedes dieser Produkte bietet unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten und Wirkungen. Die Wahl des richtigen Produkts hängt von individuellen Vorlieben, dem gewünschten Effekt und dem medizinischen Bedarf ab.

Tipp

Informiere Dich genau über die Medizinischen Cannabis-Produkte und wie sich unterscheiden in Wirkungen und Nebenwirkungen.

7. Was sind die beliebtesten Cannabissorten in Deutschland

Ein breites Sammelsurium Cannabissorten mit zum Teil sehr unterschiedlichen Wirkungen und Eigenschaften ist in Deutschland häufiger anzutreffen:

  • Amnesia Haze – Diese Sativa-dominante Sorte ist bekannt für ihr starkes, geistig stimulierendes High und ihr fruchtig-zitroniges Aroma. Amnesia Haze zählt zu den Favoriten für Konsumenten, die eine energetisierende und kreative Wirkung suchen.
  • Northern Lights – Als nahezu reine Indica-Sorte bietet Northern Lights eine tief entspannende und beruhigende Wirkung. Ihr erdiges, leicht süßliches Aroma und ihre hohe Harzproduktion machen sie zu einer der bekanntesten und meistgenutzten Indica-Sorten weltweit.
  • White Widow – Ein Hybrid mit leichtem Indica-Anteil, der für seine harzigen, dichten Blüten und eine ausgewogene Mischung aus euphorischer und entspannender Wirkung geschätzt wird. White Widow zählt zu den meistverkauften Sorten in Coffeeshops und ist auch in Deutschland sehr beliebt.
  • AK-47 – Trotz ihres kraftvollen Namens ist diese Sativa-dominante Hybridsorte für ihre angenehme, langanhaltende Wirkung bekannt. AK-47 kombiniert eine geistige Klarheit mit entspannender körperlicher Wirkung und besitzt ein würzig-erdiges Aroma.
  • Gorilla Glue (GG4) – Mit einem THC-Gehalt von bis zu 25 % zählt Gorilla Glue zu den stärkeren Indica-Hybriden. Die Sorte sorgt für eine intensive körperliche Entspannung und wird für ihr klebriges Harz und das süßlich-erdige Aroma geschätzt.
  • Girl Scout Cookies (GSC) – Dieser Hybrid aus OG Kush und Durban Poison kombiniert eine starke Euphorie mit tiefgehender körperlicher Entspannung. Girl Scout Cookies ist für ihre süßen, erdigen Aromen mit einem Hauch von Minze und Schokolade bekannt und gehört weltweit zu den begehrtesten Sorten.
  • Super Skunk – Ein Indica-dominanter Hybrid, der durch seine kräftigen, skunkigen Aromen auffällt. Super Skunk bietet eine tiefe körperliche Entspannung gepaart mit einem angenehm euphorischen Effekt und ist aufgrund seiner einfachen Anbaueigenschaften und hohen Erträge auch bei Growern beliebt.

Du weißt welche Sorte für Dich die richtige ist oder brauchst etwas Inspiration? Dann schau mal bei unseren Cannabissorten vorbei!

8. Fazit

Die Begriffe Strains, Sorten und Blüten werden oft synonym verwendet, bezeichnen jedoch unterschiedliche Aspekte der Cannabispflanze. Strains umfassen die genetischen Hauptlinien Indica, Sativa und Ruderalis, während Cannabissorten spezifische Züchtungen (Kultivare) oder natürlich entstandene Landrassen beschreiben.

Hybride enthalten genetische Anteile von zwei oder drei Strains. Im Internet wird der Begriff Strain häufig als Synonym für Cannabissorten genutzt, da „Strain“ im Englischen „Sorte“ bedeutet – eine Übersetzung, die Verwirrung stiften kann.

Blüten sind das Endprodukt der Pflanze und werden für den Konsum genutzt. Ihre Bezeichnung variiert oft, da Hersteller und Importeure individuelle Namen vergeben, was die Identifikation der zugrunde liegenden Cannabissorte erschwert. Zudem können Anbaubedingungen den Gehalt an Cannabinoiden und Terpenen beeinflussen, weshalb Hersteller durch Kontrollen und Maßnahmen eine gleichbleibende Qualität sicherstellen.

Quellen

American Psychological Association. (2020). Publication manual of the American Psychological Association: The official guide to APA style (7. Aufl.).

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. (o.D.). Medizinisches Cannabis. Bundesopiumstelle. https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Medizinisches-Cannabis/_node.html

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. (o.D.). Medizinisches Cannabis. https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Medizinisches-Cannabis/_node.html

Cannabis Now. (2019). Landrace strains: Preserving cannabis genetics. https://cannabisnow.com/landrace-strains-preserving-cannabis-genetics/

Cannabis-Med.org. (n.d.). Inhaltsstoffe von Cannabissorten. Retrieved from https://cannabis-med.org/nis/data/file/cannabissorten_inhaltsstoffe.pdf

Cannaviva. (2024, November). Bestrahlte vs. Unbestrahlte Cannabisblüten – Überblick 2025. Abgerufen am 13. Februar 2025, von https://cannaviva.ch/cannabis-bestrahlung/

Chandrani, G. M., et al. (2023). Effect of Gamma Irradiation on Cannabinoid, Terpene, and Moisture Content of Cannabis Biomass. Molecules, 28, 7710.

Clarke, R. C., & Merlin, M. D. (2016). Cannabis: Evolution and Ethnobotany. University of California Press.

Grünhorn-Apotheke. (n.d.). Bestrahltes und unbestrahltes Cannabis – Ein Einblick. Abgerufen am 13. Februar 2025, von https://www.gruenhorn.de/blog/bestrahltes-und-unbestrahltes-cannabis-ein-einblick

Hazekamp, A. (2016). Evaluating the Effects of Gamma-Irradiation for Decontamination of Medicinal Cannabis. Frontiers in Pharmacology, 7, 108.

Hazekamp, A. (2018). The trouble with CBD oil. Medical Cannabis and Cannabinoids, 1(1), 65-72. https://doi.org/10.1159/000489287

Jiroo. (n.d.). Bestrahlung von med. Cannabisblüten. Abgerufen am 13. Februar 2025, von https://jiroo.de/bestrahlung-von-med-cannabisblueten/

KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH. (o.D.). Qualitätskontrolle von Cannabisprodukten |HPLC |Analytik|THC|CBD. https://www.knauer.net/de/Cannabinoide-Aufreinigung-und-Qualitatskontrolle-mit-LC/Qualitatskontrolle-von-Cannabisprodukten

Leafly. (2023). What are autoflowering cannabis strains and how do they work? https://www.leafly.com/news/cannabis-101/what-are-autoflowering-strains

Leafly. (2023). What are landrace cannabis strains? https://www.leafly.com/news/cannabis-101/what-are-landrace-strains

McPartland, J. M., Guy, G. W., & Di Marzo, V. (2014). Care and feeding of the endocannabinoid system: A systematic review. European Journal of Internal Medicine, 26(1), 9-16. https://doi.org/10.1016/j.ejim.2014.01.004

Retsch GmbH. (o.D.). Cannabis Produkte - Probenvorbereitung - Retsch. https://www.retsch.de/de/applikationen/cannabis-probenvorbereitung-qualitaetskontrolle/

Royal Queen Seeds. (o.D.). What are autoflowering cannabis strains? https://www.royalqueenseeds.com/blog-what-are-autoflowering-cannabis-strains-n331

Royal Queen Seeds. (o.D.). What are landrace strains? https://www.royalqueenseeds.com/blog-what-are-landrace-strains-n330

Russo, E. B. (2011). Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects. British Journal of Pharmacology, 163(7), 1344-1364.

Russo, E. B. (2011). Taming THC: Potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects. British Journal of Pharmacology, 163(7), 1344-1364. https://doi.org/10.1111/j.1476-5381.2011.01238.x

Seedfinder. (o.D.). Cannabis strain database. https://en.seedfinder.eu/

Sensi Seeds. (o.D.). Autoflowering Cannabis: Eigenschaften und Vorteile. https://sensiseeds.com/de/blog/autoflowering-cannabis-eigenschaften-und-vorteile/

Sensi Seeds. (o.D.). Landrassen: Die ursprünglichen Cannabissorten. https://sensiseeds.com/de/blog/landrassen-die-urspruenglichen-cannabissorten/

Small, E. (2015). Cannabis: A Complete Guide. CRC Press.

STERIS Applied Sterilization Technologies. (n.d.). Wirkung von Bestrahlungen auf Cannabis | TechTip. Abgerufen am 13. Februar 2025, von https://www.steris-ast.com/de/techtip/wirkung-von-bestrahlungen-auf-cannabis/

STERIS AST. (2024, Juli 18). Wirkung von Bestrahlungen auf Cannabis. https://www.steris-ast.com/de/techtip/wirkung-von-bestrahlungen-auf-cannabis/

Weed.de. (2023, 13. November). Die Bestrahlung von Cannabis für den medizinischen Zweck. Abgerufen am 13. Februar 2025, von https://www.weed.de/wissen/anbau/cannabis-bestrahlung

Weed.de. (n.d.). Vielfalt von Cannabis und Strains. Retrieved from https://www.weed.de/wissen/grundlagen/vielfalt-von-cannabis-indigo


Ähnliche Ratgeber

Cannabissorten Indica und Sativa in einer kleinen Holzschale, daneben ein Joint eine Blume und ein Cannabisblatt
Indica vs. Sativa: Welche Sorte passt zu Dir?28. Januar 2025
Mehrere typische Cannabispflanzen von oben
Cannabispflanze: Heilmittel oder Risiko?31. Januar 2025
Mann im Anzug steht in der Wildnis und hält sich den Kopf vor Schmerzen. Cannabis könnte helfen.
Verzweifelt wegen chronischer Schmerzen? Wie Cannabis Linderung bringen könnte13. Februar 2025

Bleib auf dem Laufenden

Erhalte die neuesten Updates zu Cannabis als Medizin, Anbietervergleiche und wichtige Neuigkeiten direkt in dein Postfach.

Mit der Anmeldung akzeptierst du unsere Datenschutzbestimmungen.

Lade Fußzeile...